Reto der Autor. Buchentwürfe, Kolumnen, Kursgeschichten, Texte aller Art.
Ich bin auch als Ghostwriter für Reden, Briefe und vieles mehr einsetzbar.
Hier sehen Sie ein Müsterli:
S Ufo Mändli
Nähmed mer emal a, ich wär es Ufo Mändli
Eis mit dene spitze Gwändli
Mit Stäbliauge, spitze Zähndli
Und riesegrosse Sugnapffüess
Ufem Chopf Antenne und au das isch klar
en Infrarotradar
Gsuchti d Wält vo sehr wiet obe
Hetti d Optik es bizz verschobe
Glaubti a die heili Welt
Das Pünktli det am Himmelszelt
Chume de es bisszli nücher
D Udo Mändli sind halt schücher
Denn ufem Mars da gits nur Schoggi (Mars)
Und zum Muet atrinke Cocci
Ui ui ui..d Wält isch wie ne Balle
Moll da unde würd s mier gfalle
Blaui Meer und grüeni Länder
Uf der Undertasse heb i mi ganz fescht an Gländer
Voll Sehnsucht tuen ich oben abe schäche
Uf die wisse Berge, die höche gäche
Und plötzlich es gaht gar ne lang
Han ich uf minere Chofpantenne Radioempfang (Radio Zürisee)
Ghöre Stimme vo de Erdelüt
Au ganz lieblichs Chüierglüt
Mis Ufo Herz das fangt a hüpfe
Öb ich das Land da unde tüpfe
Das wär denn was, ich gibe Gas
UND JETZT MEINE DAMEN UND HERREN EINE KLEINE UNTERBRECHUNG
Es ist kein Witz
Das Ufo Mändli meint die Schwitz
Ein halbe Jahr später
D Stäbliauge lüchtet nur no matt
Und d Sugnapfffüess sind völlig platt
Vom umelaufe i de Stadt
Will wenn so es grüens Gsicht hesch wie n ich
Gits zwei Sache
Entweder du verschrecks d Lüt
Od du bisch ne glich
Drum isch s Ufo Mändli wieder i sine Undertasse igschtiege
Hed de Motor alah – zerscht heds e par Fehlzündige gäh
Aber denn isch es mit samt sinere Undertasse i Liechtgschwindigkeit
Wieder in Weltruum usebeamet
Und wenn das Ufo Mändli ned gschtorbiget isch
Denn denkts s hüt no öppe die
D Aerde, d Schwiz isch ebe glich cheibe schön
Vor allem wiet eweg vom Gschütz, das git alti grasgrüeni Marsmänsche
Mein erstes Auto – eine Realsatire
Welches Hochgefühl, gepaart mit atemberaubender Freiheit und einer Stereoanlage auf vier Rädern. Dazu Reparaturen, Defekte und anderen, erst im Nachhinein amüsanten Erlebnissen.
Von CABAReto Müller
Er stand in einem grossen Schaufenster. Rot mit weissen Polstern und offenem
Dach. Ein Mercedes SL. Ich konnte mich daran nicht satt sehen. Das Sparen fiel
schwer, doch letztlich wurde ich grosszügig unterstützt.
Eines Tages war es soweit. Stolz beäugte ich mein neues Eigentum.
Ein Modellauto, vielleicht 20 cm lang. Mein Grosi damals klaubte aus ihrem
Portemonnaie den Restbetrag zu meinem Ersparten.
Jahre später erst, sass ich dann, als 1950 Geborener, in meinem resedagrünen VW Käfer, Baujahr 1958. Obwohl der Motor in Ermangelung von PS nicht für Kavaliersstarts (Gummi la ligge) taugte, schien die Welt grösser geworden zu sein. Zusammen mit Demis Roussos, der aus einer 8 Spur Stereoanlage seine Schmachtfetzen sehnsuchtsvoll in meine Jungmännerseele pfefferte, spurte ich durch das Land. Oft ziellos. Was noch fehlte, eine Gefährtin. Diese gefunden, suchten wir zusammen die besten Musikstücke auf den 8 Tonbandspuren. Nicht selten musste dann ein «Ghürsch» der sich verhedderten Bänder mit einem Bleistift, nerventötend, entwirrt werden.
Mittlerweilen rostete mein fahrbarer Untersatz still vor sich hin. Im Militär lud ich ein paar Kollegen ein, sie von der Kaserne in Thun nach Zürich mitzunehmen. Einer der Kollegen, unser Leutnant, sass neben mir. Drei weitere Wehrmänner im Fond des Käfers. Es regnete in Strömen.
Auf der Autobahn schien unsere rostende Karre aufzufallen. Der Leutnant, gewahr werdend, in welchem Gefährt er sass, demontierte seine Patten, damit überholende
Fahrzeuge seine Gattungszugehörigkeit nicht erkennen konnten.
Am Ende der Fahrt sassen die wehrhaften Männer auf dem Rücksitz in knöcheltiefen eingedrungen Wasser.
Das Highlight eines weiteren Autos, ein Flachkäfer, VW Porsche. In
Ex Jugoslawien, mit meiner ersten eigenen Freundin. Als Kinder staunend um
unseren Flitzer standen. Meine Spätpubertät freute sich darüber.
Heute, wenn ich über geeignete, nachhaltigen Energien sinnierend, bedieselt über die Strassen rolle, denke ich oft mit etwas Wehmut an die «alten» Zeiten zurück.
Vor allem letztlich, als ich «Göles» Song im Autoradio mitsang:
«Ig hätt no viel blöder ta, wenn i gwüsst hät gha, dass i die Zyt ned für immer ha..»